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24.09.2021 

Dr. Verena Henrich, Software AG

Felix Hoffmann, PTW TU Darmstadt

Am 22. und 23. September 2021 fanden sich 18 Projektmitarbeiter*innen der Firmen Software AG, Gebrüder Heller Maschinenfabrik GmbH, concircle Österreich GmbH, craftworks GmbH, IGH Infotec AG, Brinkhaus GmbH, IFT der TU Wien und PTW der TU Darmstadt zu einem projektinternen Hackathon an der TU Wien ein. Ziel des Arbeitsworkshops war es, Geschäftsmodelle für EuProGigant auszuarbeiten, ein gemeinsames Verständnis der im Projekt angedachten Anwendungsfälle herzustellen und diese in ein Architekturmodell zu übertragen. 

 

 

Da die Veranstaltung das erste größere Zusammentreffen der Projektbeteiligten in Präsenz war, wurde der Hackathon neben der inhaltlichen Arbeit auch für ein persönliches Kennenlernen der Teilnehmenden genutzt. Organisiert von den Projektmitarbeiter*innen, bot der Workshop den Anwesenden ein abwechslungsreiches Programm mit Präsentationen im Plenum und Diskussionsmöglichkeiten in Kleingruppen an. 

Ausgangspunkt Gaia-X 

An beiden Tagen zu Gast war Dr. Christoph Strnadl, VP Innovation and Architecture der Software AG, der im Technologie-Workstream von Gaia-X aktiv ist. Er gab den Hackathon-Teilnehmer*innen einen aktuellen Überblick über die Gaia-X-Aktivitäten und den derzeitigen Fokus laufender Diskussionen, die als Ausgangspunkt für den Workshop fungierten. Im Mittelpunkt standen insbesondere das Identifikations- und Zugangsmanagement, der „Federated Catalog“, die in Gaia-X angedachten Selbstbeschreibungen (Self-Descriptions) von Daten (Data-Assets), Diensten (Service-Assets), Rechnerressourcen (Ressource-Assets) und Teilnehmern (z.B. Provider, Consumer), zu verwendende Protokolle sowie Container-Architekturen. In aufbauenden Diskussionen konnten wichtige Entscheidungen für zukünftige Arbeiten im Projekt abgeleitet werden.  

Bild 1: Vortrag von Herrn Dr. Strnadl (Software AG) zum aktuellen Stand aus den Gaia-X Working Groups
Bild 2: Teilnehmer diskutieren datenbasierte Geschäftsmodelle

Auf zu neuen Geschäftsmodellen 

Im Themenschwerpunkt „Geschäftsmodelle“ wurden verschiedene Methoden zur strukturierten Entwicklung eigener Dienste vorgestellt und anschließend von den Beteiligten eigenständig angewendet. Die Projektanwendungsfälle wurden nach umfassender Betrachtung in ein entsprechendes Konzept übertragen. Die gewonnenen Ergebnisse liefern den Beteiligten wichtige Erkenntnisse über die Vorgehensweise zur Entwicklung eigener Geschäftsmodelle unter der Berücksichtigung der Prinzipien von Gaia-X und bilden die Grundlage für zukünftige wissenschaftliche Veröffentlichungen in diesem Bereich. 

Ein weiteres Arbeitsergebnis des Workshops war die Verbildlichung der Projektanwendungsfälle im Rahmen möglicher Umsetzungen. Darauf aufbauend wurde eine anwendungsfallunabhängige Architektur skizziert und die Konformität mit den Gaia-X-Prinzipien evaluiert. Zudem wurde besprochen, welche Gaia-X-Services in welcher Form umgesetzt werden sollen. 

Mit dem erfolgreichen Umriss von potenziellen Geschäftsmodellen und Anwendungsfällen dient der erste projektinterne Hackathon als Basis für den weiteren Projekterfolg.

Dr. Verena Henrich

Researcher, Software AG 

Dr. Verena Henrich studierte Informationstechnik und Informatik an der Berufsakademie Mannheim, der Hochschule Darmstadt und der Universität Reykjavik. Anschließend promovierte sie in der Computerlinguistik an der Eberhard-Karls Universität Tübingen. Nach Abschluss ihrer Promotion arbeitete sie als Softwareentwicklerin bei IBM Watson Analytics for Social Media bei der IBM Deutschland Research und Development GmbH. Seit 2019 arbeitet Frau Henrich in der Forschungsabteilung der Software AG an national- und EU-geförderten Forschungsprojekten in den Themenbereichen Industrie 4.0 und Internet der Dinge. Frau Henrich bringt durch ihren computerlinguistischen Hintergrund viel Erfahrung mit der Verarbeitung von Daten und KI ins Projekt EuProGigant ein.

Felix Hoffmann

Wissensschaftlicher Mitarbeiter, PTW TU Darmstadt 

Felix Hoffmann studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Maschinenbau an der RWTH Aachen. Seit 2019 arbeitet Herr Hoffmann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) an der TU Darmstadt. Dort ist er in der Forschungsgruppe “Datenbasierte Wertstrom- und Geschäftsmodellinnovation” aktiv und konnte bereits in national und regional geförderten Forschungsprojekten in den Themenbereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz Erfahrungen sammeln. Herr Hoffmann ist im Projekt EuProGigant anwendungsfallübergreifend für die ganzheitliche Entwicklung datenbasierter Geschäftsmodelle zuständig.