Up and running mit EuProGigant

Neben der Ankündigung eines Digital Clearing Houses spielte das Gaia-X Framework und die Vorstellung konkreter Anwendungsfälle eine besondere Rolle. Als Regelwerk definiert das Gaia-X Framework die drei Säulen „Compliance“, „Föderation“ sowie „Datenaustausch“ und legt die Mindestvoraussetzungen für die Teilnahme am Gaia-X-Ökosystem fest. Zu den Vorreitern, die dieses Rahmenwerk bereits anwenden, gehört das österreichisch-deutsche Leuchtturmprojekt EuProGigant.

Im Rahmen des „Lighthouse“-Panels zeigten die insgesamt acht Leuchtturmprojekte die zunehmende Bedeutung des Aufbaus von Datenökosystemen auf, sowie die Notwendigkeit, Richtlinien zu strukturieren, zu definieren und festzulegen, um einen sicheren, zuverlässigen und nachvollziehbaren Datenfluss zwischen Datennutzern und -anbietern in allen wichtigen Industriesektoren zu gewährleisten.

So stellte Prof. Dr.-Ing. Matthias Weigold das Europäische Produktionsgiganet vor: „Wir wollen Gaia-X als Rahmen für ein standardisiertes und interoperables Netzwerk, das über Vertrauensanker verfügt. Wenn wir KMUs betrachten, haben diese Schwierigkeiten, relevante Informationen aus ihren Daten zu gewinnen. Zudem stellten wir über die vergangenen Jahre hinweg fest, dass viele Plattformen in sich geschlossen sind und so Lock-in-Effekte entstehen. Diese Herausforderungen wollen wir überwinden, denn schließlich geht es bei EuProGigant und Gaia-X um die Erhöhung der Wertschöpfungsgeschwindigkeit.“

In der darauffolgenden Demo-Session konnten die Teilnehmer vor Ort, als auch online, den aktuellen Stand der Technologieimplementierung nach dem Gaia-X Framework live erleben. Mit dem Demonstrator Validierungsplattform zeigte das Projektteam auf, wie die Erstellung von Diensten auf Basis von Datensätzen mehrerer Werkzeugmaschinen über Unternehmensgrenzen hinweg möglich ist. Die Plattform basiert auf dem Gaia-X Framework und gewährleistet einen sicheren und souveränen Datenaustausch zwischen Produktionsunternehmen. Damit fungiert die Validierungsplattform als allgemein akzeptierte und überprüfbare Quelle für die Informationsvalidierung. Sie stellt die Zustandsüberwachung von Fertigungsprozessen in den Mittelpunkt und zeigt, wie KMU gemeinsam die notwendige Datenbasis (bspw. für Condition Monitoring) schaffen können.